Wang Dan: Zehn Vorschläge für Taiwan
Eingeleitet und übersetzt von Peter Busch
Identifier (Artikel)
Abstract
Wang Dan 王丹, geboren 1969 in Beijing, war eine der bekanntesten Führungspersönlichkeiten der Proteste auf dem Tian’anmen-Platz 1989, die eine weitgehende politische Liberalisierung und Demokratisierung forderten. Nach der blutigen Niederschlagung der Demonstrationen musste Wang untertauchen, stellte sich den Behörden aber nach etwa einem Monat. Er wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung blieb er politisch aktiv und wurde daher 1995 ein weiteres Mal verhaftet. Im Jahr darauf entschieden die Richter, Wang für ganze elf Jahre im Gefängnis verschwinden zu lassen – aber schon im April 1998 erlaubte die chinesische Regierung ihm, für eine „medizinische Behandlung“ in die USA auszureisen. Dort nahm Wang ein Studium in Harvard auf und schloss es 2008 mit einer Promotion in Geschichtswissenschaft und Ostasiatischen Sprachen ab. Ab 2009 hielt er sich in Taiwan auf, wo er an verschiedenen Universitäten lehrte. Sowohl in den USA als auch in Taiwan blieb er durchweg politisch aktiv und warb für eine grundlegende politische Reform seines Heimatlandes. 2017 entschloss er sich, Taiwan wieder zu verlassen und in die USA zurückzukehren (China verweigert ihm bis heute die Einreise). Die Gründe dafür legte er nicht nur in dem hier übersetzten Artikel dar, sondern auch auf einer Pressekonferenz, die wohl nicht zufällig am 4. Juni stattfand. 2018 gründete er in Washington die Denkfabrik Dialogue China 對話中國, die möglichst viele Personen aus aller Welt, die an einer politischen Liberalisierung Chinas interessiert sind, zusammenbringen möchte, um einschlägige Konzepte und Wege zu diskutieren.
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