Das Eigene im Fremden
Architektur und Stadtgestalt Shanghais im Spiegel europäischer Entwicklungen
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Abstract
Daß die Großstadt ein Laboratorium sei, in dem in vivo die Konstitutionsprozesse beobachtbar seien, durch welche aus heterogenen Elementen eine neue soziale Gestalt entstünde: anhand welchen Beispiels wollte man eine solche Hypothese schon entkräften? Mit Shanghai sicherlich nicht. Die Stadt am Unterlauf des Yangzi ist in den letzten 150 Jahren zu einem Schauplatz wirtschaftlicher, pohtischer und kultureller Auseinandersetzungen geworden, der ohne Vorbild ist. Als Fischerdorf existiert der Ort zwar bereits seit etwa 1100 Jahren; seine eigentliche Geburtsstunde erlebte die "Stadt über dem Meer" (so lautet die Übersetzung des Namens) jedoch durch einen politischen bzw. militärischen Kniefall des geschwächten "Reichs der Mitte". Am 29.8.1842 wurde mit dem Vertrag von Nanjing der sog. Opiumkrieg beendet. Engländer und Franzosen sicherten sich in raffiniert gehaltenen Klauseln ein sehr weitgehendes Siedlungsund Handelsrecht. Guangzhou, Tianjin, Qingdao - viele bedeutende Städte wurden damit dem Zugriff des kolonialen Interesses gesichert. Und doch sollte Shanghai ihnen allen in kürzester Zeit den Rang ablaufen... [...]
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