Japan: eine ’’Gesellschaft der Neuen Masse der Mitte”? Eine empirische Bestandsaufnahme substanzieller sozialer Ungleichheitsstrukturen

  • Masao Watanabe (Autor/in)
  • Carmen Schmidt (Autor/in)

Abstract

Obgleich die Untersuchung sozialer Ungleichheitsstrukturen zu den zentralen Forschungsrichtungen der westlichen Sozialwissenschaften gehört, liegen zu Japan kaum neuere Studien vor. Dies liegt insbesondere darin begründet, dass seit dem Ende der 60er-Jahre in Japan — und durch die Übersetzungen von Schlüsselwerken auch in der westlichen Japanforschung — ein theoretischer Ansatz populär wurde, der die Gültigkeit und Anwendbarkeit "westlicher" Theoriemodelle prinzipiell verneint. Ausgehend von der Annahme einer Einzigartigkeit der japanischen Psyche, der interpersonalen Beziehungen und der sozialen Organisation der japanischen Gesellschaft — und damit von deren Unvergleichbarkeit — behauptet diese allgemein als nihonron (Japandiskurs) bezeichnete Strömung nicht nur einen "einzigartigen Charakter der japanischen Gesellschaft", sondern auch, dass die japanische Nachkriegsgesellschaft eine extrem egalitäre und homogene Gesellschaft sei (Na- kane 1967 und 1984; Doi 1973).

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Veröffentlicht
2020-11-16