Die späte Rache des Li Peng: Arabesken um den China-Besuch Bundeskanzler Kohls
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Abstract
Vom 12. bis 16. November 1995 hat Bundeskanzler Kohl im Kontext einer zehntägigen Asienreise, die ihn auch nach Vietnam und Singapur führte, die VR China besucht, und zwar - nach 1984, 1987 und 1993 - bereits das vierte Mal.
Während der Visite kam es, wie bereits gemeldet, zur Unterzeichnung von vier Regierungs- und zwölf Handelsabkommen sowie zu den bei solchen Besuchen üblichen Gesprächsrunden.
Von Anfang an gab es freilich einige Merkwürdigkeiten, deren Bedeutung sich dem Beobachter nicht schon während, sondern erst lange nach Abschluß der Visite erschlossen, und die sich aus späterer Sicht als Teilstücke einer geschlossenen - und in typisch chinesisch-indirektem Stil vorgetragenen - Gesamtbotschaft erwiesen, deren Inhalt sich unverschlüsselt auf folgende Formel bringen läßt: "Ministerpräsident Li Peng wurde bei seinem Deutschlandbesuch im Sommer 1994 auf eine höchst unziemliche Art und Weise behandelt, wie sie sich mit dem gewachsenen Selbstbewußtsein der VR China keineswegs mehr vereinbaren läßt. Die Volksrepublik zahlt daher mit kleiner Münze heim.
Um den Gesamtzusammenhang dieser "Botschaft" deutlich zu machen, seien hier zunächst einige Einzelheiten zum Deutschlandbesuch Li Pengs rekapituliert und anschließend die einzelnen Schritte aufgezählt, die beim diesmaligen China-Besuch Kohls im Sinne einer "Heimzahlung" unternommen wurden.
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