Am Rande eines Krieges?
— Asien, China und die Taiwan-Krise —
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Abstract
Bis Mitte der 90er Jahre, also noch geraume Zeit über den Zusammenbruch des bipolaren Weltsystems hinaus, hatte Asien als der geopolitisch ruhigste Teil des Raumschiffes Erde gelten dürfen. An die Stelle militärischer Auseinandersetzungen war dort seit den späten 70iger Jahren das wirtschaftliche Wettrennen getreten, das erst mit der Asienkrise von 1997 seine Dynamik einbüßte. Wenige Jahre später, nämlich zu Beginn des neuen Jahrtausends, scheint die asiatische Welt wie ausgewechselt. Indien und Pakistan lieferten sich seit 1998 zunächst ein Wettrennen um Nuklearwaffen sowie um Mittelstreckenraketen und gerieten dann, Mitte 1999, im Zusammenhang mit der alten Kashmir-Frage neu aneinander. Fast zur gleichen Zeit begannen Turbulenzen auch um Nordkorea herum zu entstehen, nachdem es dort zu Hungersnöten und - im Gefolge davon - zu militärischen Kompensationshandlungen gekommen war. U.a. hatte Nordkorea im August 1998 eine Taepodong-Mittelstreckenrakete über Japan hinweg in den Pazifik abgeschossen - und dann auch noch damit gedroht, sein Atomwaffenpotenzial weiter auszubauen.
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