Methodik der China-Forschung
Teil 5 (III) - Begriffe und Reizthemen - Ein methodenbezogener Streifzug durch die Klippen des politischen Vokabulars
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Abstract
Zum konfuzianischen Credo gehörte die Parteienlosigkeit oder aber die Einparteienherrschaft, die als solche freilich nur dann legitim ist, wenn sie die Einheit von Führung und Volk wirklich abbildet (-> Identitätslehre). Der „edle“ Politiker „ist zwar gesellig, nicht aber parteiisch“, verhält sich also nicht wie die xiaoren, d.h. die ,kleinen Leute“ . Parteien- und Cliquenbildung führen unausweichlich zum Streit. Der „Edle“ aber streitet nicht. Entgegen diesem Parteiungsverbot sind allerdings bereits im traditionellen China unzählige Cliquen hervorgetreten, die insgeheim Parteifunktionen wahrnahmen, insofern sie nämlich alternative politische Programme vertraten. Von den Gegnern werden solche Parteiungen bezeichnenderweise pai („Cliquen“ ), von den Sympathisanten aber schamhaft xue („Schulen“ ) oder jia („Familien“ ) genannt - parallel zu den „Gedankenschulen “ des fünften vorchristlichen Jahrhunderts, als ebenfalls von rujia, fajia oder daojia die Rede war.
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