Methodik der China-Forschung
Teil 3 (II) - Wo liegen die Brennpunkte der Macht?
Autor/innen
Da im Zentrum der chinesischen Vorstellungen von Gesellschaft noch allemal die Beziehung zwischen Personen, und keineswegs vorrangig die Einzelperson selbst, steht, soll hier nicht von „Machthabern“, von „Wortführern“ oder von „Grauen Eminenzen“ die Rede sein - dies alles sind zu allem Überfluß auch noch assoziationsbesetzte, westliche Begriffe -, sondern von „Brennpunkten der Macht“; denn auch bei politischen Entscheidungen steht in aller Regel nicht das Individuum, sondern ein Machtzirkel, eine moderne Artusrunde oder eine sonstige Personalkonstellation im Vordergrund, die auf Chinesisch mit dem Begriff zhongxin [39], also mit „Herz in der Mitte“ oder „Herzstück“ signalisiert wird.
Copyright (c) 1999 Oskar Weggel

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.
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