China als neue Kolonialmacht in Afrika? Umstrittene Strategien der Ressourcensicherung
Identifier (Artikel)
Identifier (Dateien)
Abstract
Ende Januar 2007 hat der chinesische Staatspräsident Hu Jintao auf seiner ersten Auslandsreise in diesem Jahr acht afrikanische Staaten besucht: Kamerun, Liberia, Namibia, Mozambique, Sambia, Sudan, Südafrika und die Seychellen. Chinas wachsende Präsenz in Afrika wird im westlichen Ausland vielfach mit Neokolonialismus und der Politik „oil for aid“ gleichgesetzt. Im Mittelpunkt der Kritik stehen dabei Chinas Strategien zur Sicherung des Zugangs zu Energie- und Rohstoffressourcen mit Hilfe weicher Kredite und von Entwicklungsprojekten, die nicht an vergleichbar restriktive Auflagen wie die der westlichen Geberländer gebunden sind. Die Analyse macht deutlich, dass das wirtschaftliche Beziehungsgeflecht im Energie- und Rohstoffsektor zwischen China und den afrikanischen Entwicklungsländern inzwischen sehr komplex ist. Weiterhin spiegelt der Begriff des Neokolonialismus und die dabei unterstellten Abhängigkeitsstrukturen nicht überzeugend die Beziehungen zwischen China und Afrika wider. Für tiefergehende Aussagen über die Rückwirkungen des wirtschaftlichen Engagements Chinas in Afrika sind weitere Analysen zur bilateralen Entwicklungszusammenarbeit notwendig, die von den Autoren derzeit durchgeführt werden.
Statistiken
Lizenz
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.