Intellektuelle als öffentliche Meinungsführer? Jiao Guobiaos Pamphlet gegen die ZK-Propagandaabteilung

  • Heike Holbig (Autor/in)

Abstract

Anfang Mai 2004 erregte das Pamphlet eines Beijinger Journalismusprofessors das Aufsehen der internationalen Presse, nachdem es bereits seit mehreren Wochen im chinesischen Internet kursiert war. In seinem 14.000 Schriftzeichen umfassenden Artikel „Feldzug gegen die ZK-Propagandaabteilung“ (chin. Taofa Zhongxuanbu) unternimmt Jiao Guobiao, Professor an der Fakultät für Presse und Rundfunk der renommierten Beijing-Universität, eine scharfe Attacke gegen den Propagandaapparat des Landes, der über Jahrzehnte hinweg die Kontrolle des sozialistischen Parteistaats über die öffentliche Meinung in der VR China sichergestellt hat. In dem vorliegenden Kurzbeitrag soll der Inhalt des Dokuments, das als Referenz für den Leser im Anhang in englischer Übersetzung vollständig wiedergegeben wird, im Hinblick auf seine aktuelle politische Relevanz analysiert werden. Im Anschluss wird die These chinesischer Kommentatoren diskutiert, wonach Jiao Guobiaos Pamphlet den Aufstieg bzw. das Wiedererw’achen von Intellektuellen als öffentliche Meinungsführer in der Volksrepublik markiere.

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Veröffentlicht
2020-09-25
Sprache
Deutsch
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Volksrepublik China, Intellektuelle, Jiao, Guobiao, Kritik, Kommunistische Partei, Central Committee of the Communist Party of China, Propaganda, Informations-/Kommunikationspolitik, Meinungsbildung, Verhältnis Intellektuelle - Staat