Zwei Schritte vor, einen zurück
China wünscht nach 18 Jahren Feindschaft ein besseres Verhältnis zu Indien
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Abstract
Die indische Kritik am sowjetischen Afghanistan-Unternehmen hat in Peking ein so positives Echo gefunden, dass sich die chinesische Führung veranlasst sah, erneut die Fühler nach Indien auszustrecken.
Die meisten bilateralen Probleme, nämlich die angebliche Unterstützung der nordöstlichen Rebellen durch Peking, der Bau der Karakorum-Straße durch China, die pakistanisch-chinesischen Sonderbeziehungen, die Vereinte-Fronten-Politik Chinas gegenüber Indien, die von China verurteilte "Annexion Sikkims" durch Indien und die erst im Juli 1980 erfolgte Anerkennung der Heng-Samrin-Regierung durch Neu-Delhi sind zwar ärgerlich, aber lösbar, während sich die Anlehnung Indiens an Moskau und die chinesisch-indischen Grenzfragen nach wie vor als schwierige Hindernisse erweisen. Andererseits lassen sich zahlreiche gemeinsame Interessen entdecken, die, zusammengenommen, eine erneute Kooperation durchaus wünschbar erscheinen lassen, so z.B. in den Fragen der Wiedervereinigung Koreas, der Friedenszone im Indischen Ozean, der Blockfreien-Bewegung, der Errichtung einer neuen Weltwirtschaftsordnung, ferner bei der Lösung der Probleme in Südafrika und Nahost und vor allem bei der gemeinsamen Ablehnung der von Breschnew 1969 erstmals vorgeschlagenen Konzeption eines Kollektiven Sicherheitssystems in Asien.
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