Die USA zwischen Indien und Pakistan: Der Versuch der gleichzeitigen Einbindung der verfeindeten Brüder

  • Heinrich Kreft (Autor/in)

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Abstract

Südasien ist traditionell von großer geopolitischer Bedeutung für die USA. Dies war während des Kalten Krieges der Fall und seit dem Aufstieg Chinas und vor allem seit Beginn des „Grauen Krieges“2 gegen den internationalen Terrorismus ist die Bedeutung Südasiens aus Sicht Washingtons noch größer geworden. Die USA haben eine ganze Reihe konkreter Interessen in Südasien:
– die Verhinderung eines destabilisierenden und daher gefährlichen nuklearen
Rüstungswettlaufs sowie vor allem die Verhinderung eines erneuten indischpakistanischen
Krieges, mit der Gefahr eines Einsatzes von Nuklearwaffen,
– die Erhaltung der Integrität und Stabilität Pakistans sowie die Verhinderung,
des Übergangs militärstrategischen Potenzials in die Hände von Terroristen
oder „rogue-states“,
– das Zurückdrängen terroristischer Aktivitäten in Afghanistan, Pakistan und im
indischen Teil Kaschmirs,
– eine größtmögliche Kontrolle des militanten islamischen Extremismus,
– die Unterstützung von Friedensbemühungen in und um Jammu und Kaschmir,
– die Entwicklung der ökonomischen und strategischen Beziehungen mit Indien.

Während der vergangenen anderthalb Jahrzehnte war die US-amerikanische Südasienpolitik bemüht, die richtige Balance zwischen diesen Interessen zu finden, allerdings mit einer stärkeren Parteinahme zugunsten Delhis gegen Ende der zweiten Clinton-Administration. Doch gleichzeitig unternahm Washington auch den Versuch, die Beziehungen zu Islamabad wieder aufzunehmen, insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

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Veröffentlicht
2017-04-06
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Vereinigte Staaten, Indien, Pakistan, Bilaterale internationale Beziehungen, Internationale Beziehungen, Kalter Krieg (Ost-West-Konflikt), Abbau von politischer Konfrontation, Politische Neuorientierung, Außenpolitische Annäherung