Armut in Indien

  • Luise Rürup (Autor/in)

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Abstract

In der Lehmhütte des 25jährigen Gopalkrishna Bhuniya in einem abgelegenen Dorf in Orissa hängt ein nagelneues Poster mit den indischen Nationalhelden Vivekananda, Nataji Chandra Bose und Jawaharlal Nehru. Der arbeits- und landloser Vater von zwei Kleinkindern erläutert, wie der Ausgabe von Rs. 30 für das Poster, die seinen täglichen Lohn bei Gelegenheitsarbeiten deutlich überschreitet (Rs. 25), gegenüber seiner Ehefrau gerechtfertigt hat: Ich habe ihr gesagt, daß diese großen Fürer hart für unsere Unabhängigkeit gekämpft haben. Deshalb sollten wir nicht aufhören zu träumen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß sich unsere Lage verbessern wird, daß ich eine Arbeit finden werde, daß es genug zu essen geben wird und wir ausreichend Kleidung haben werden. (Zitiert nach einem Interview in: Outlook, 26.01.1998). In seiner berühmten Rede ("Tryst with Destiny") am Abend der Unabhängigkeit Indiens am 15. August 1947 hatte Jawarharlal Nehru die entstehende Nation daran erinnert, daß die wichtigsten Aufgaben der unmittelbaren Zukunft in der "Abschaffung von Armut, Unwissenheit, Krankheit und der Schaffung von Chancengleichheit" leigen. Fünfzig Jahre nach der Unabhängigkeit steht die Bewältigung dieser Aufgaben noch an.

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Veröffentlicht
2017-04-04
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Entwicklungsplan, Männer, Frauen, Regionales Ungleichgewicht, Wirtschaftsreformen, Arbeitsmarkt, Gesundheitsvorsorge, Einkommensverteilung, Prognose, Nichtregierungsorganisation, Südasien