Nach dem Abzugs-Beschluss in Chicago

Das Vorgehen der NATO führt zu einem failed state Afghanistan

  • Otmar Steinbicker (Autor/in)

Abstract

Der Beschluss des NATO-Gipfels zum Ende des Afghanistan-Krieges erscheint auf den ersten Blick klar: Im Sommer 2013 übergibt die Internationale Schutztruppe ISAF die Kontrolle über alle Regionen Afghanistans an die lokalen Sicherheitskräfte und spätestens am 31. Dezember 2014 ist die NATO-Mission zu Ende: Die internationalen Truppen ziehen ab (s. auch „Afghanistan im Überblick“ in diesem Heft). Doch dann soll es weiter gehen: Die NATO plant eine zweite Afghanistan-Mission ab 2015. Dann soll eine Trainings- und Ausbildungsmission starten, ohne Kampftruppen, aber doch mit Soldaten, die zumindest soweit kämpfen können, um die Ausbilder zu beschützen. Von bis zu 1000 Bundeswehr-Soldaten ist da die Rede, immerhin ein Fünftel des derzeitigen Afghanistan-Kontingentes. Wenn Afghanistan nicht zu einem failed state und damit zu einem finanziellen Fass ohne Boden werden soll, dann ist jetzt eine europäische Gesprächsinitiative nötig. Deutschland, Frankreich und Großbritannien sind dabei als Erste gefragt.

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