Hinter verschlossenen Türen

Shaheen Dill-Riaz‘ neuer Dokumentarfilm Korankinder

  • Patrizia Heidegger (Autor/in)

Abstract

Die kleinen Jungen sitzen in einer Reihe auf dem Boden. Die weißen Kappen auf ihren Köpfen wippen vor und zurück, vor und zurück. Vor ihnen aufgeschlagen liegt der Koran auf einer kleinen Stütze. Gemurmel erfüllt den Saal. Die Jungen lernen, die 6 236 Verse des Korans richtig wiederzugeben. Nur wer die 114 Suren aus dem Gedächtnis rezitieren kann, wird ein Hafiz – jemand, der den gesamten Koran auswendig kann. Bedächtig schreitet ein Lehrer in seinem weißen Gewand an der Reihe auf und ab. Mit strengem Blick und einem Stock in der Hand kontrolliert er Aussprache und Intonation des Arabischen. Mit seinem neuen Dokumentarfilm Korankinder gelingen dem in Berlin ansässigen Regisseur Shaheen Dill-Riaz Einblicke in eine Welt, die dem Betrachter von außen sonst verschlossen bleibt. Er hatte einige Schwierigkeiten, überhaupt Zugang zu einer solchen Schule zu erhalten. Immer wieder wurde ihm das islamische Bilderverbot als Argument entgegen gehalten. Dank familiärer Beziehungen gelang es ihm, in einer Koranschule die Erlaubnis für seine Aufnahmen zu erhalten. Woher die Idee zu diesem Film?

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