Poesie aus Dhaka - hierzulande unbekannt?

Zur Rezeption der Literatur aus Bangladesch in deutschsprachigen Ländern

  • Monika Carbe (Autor/in)

Abstract

In Bengalen wird viel gesungen, viel gedichtet und Theater gespielt, Lyrik meist als Gesang vorgetragen, Epen und Romane werden dramatisiert, verfilmt, gelegentlich auch zu Comics verarbeitet. Einen bengalischen Autor auf ein Metier, eine Fachsparte einzugrenzen, hieße, ihn verkürzt darzustellen. Dhaka, heute eine Millionenstadt, in der ein rasantes Bautempo herrscht, hat mit seinem kaum überschaubaren Verkehrsgetriebe nichts vom Ideal der vielfarbigen Meeres- und Flusslandschaften an sich, nichts von Muße und innerer Einkehr, von friedlichem, einfachen Handwerk und landwirtschaftlichen Verrichtungen, wie das Bild von Bangladesch in Filmen und Videos oft erscheint, mit meditativer Musik unterlegt. Lässt man sich näher auf die Literatur des Landes ein, schwankt man zwischen Faszination und dem Schock, dem man sich ausgesetzt fühlt, wenn man zum Beispiel mit einem Geflecht von Abhängigkeiten, sei es innerfamiliär, sei es zwischen Familien und unterschiedlichen Gruppen bzw. Gruppierungen, konfrontiert ist, ganz zu schweigen von den Konflikten zwischen Individuen und Dogmen, die, dem jeweiligen Zeitgeist entsprechend, die Köpfe der Mehrheit beherrschen.

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