„Das heutige Indien ist... ist reich, glamourös, sexy, selbstbewusst.“

Shobha Dé: Vom Topmodel zur Top-Schriftstellerin

  • Priya Esselborn (Autor/in)
  • Shobha Dé (Autor/in)

Abstract

Shobha Dé ist eine Frau, die sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder neu erfunden hat. In den 1960er Jahren war die heute 58-Jährige das erste Topmodel Indiens - in einer Zeit, als das öffentliche Präsentieren der eigenen körperlichen Reize für eine Tochter aus brahmanischem Hause einem Skandal gleichkam. Mach dem Ende ihrer Modelkarriere gründete die Stilikone drei der erfolgreichsten englischsprachigen Gesellschafts- und Filmmagazine Indiens. Immer am Puls der Zeit veröffentlichte die eingefleischte Bombayerin seit 1988 knapp ein Dutzend Romane, die wegen ihrer Freizügigkeit und dem schonungslosen Anprangern von Missständen in der Gesellschaft kontrovers diskutiert wurden. Sie selbst sieht sich als Rebellin, gibt sich aber im folgenden Interview überraschend „traditionsbewusst“ - sie inszeniert sich gern, kennt das Spiel mit den Medien wie keine andere, kann durch ihre zeitlose Eleganz und ihr selbstsicheres Auftreten das Publikum in den Bann ziehen. Doch Shobha Dé hat auch eine ganz andere, eine weiche Seite. Ist sie auf Lesereise außerhalb Indiens - wie kürzlich in Deutschland - vermisst sie ihre Heimat und vor allem ihre Familie. Man mag es kaum glauben: Die in zweiter Ehe mit dem Unternehmer Dilip Dé verheiratete Inderin hat auch noch sechs Kinder. Anlässlich ihres Autorenabends im Rahmen der „Biennale Preview" in Bonn sprach Priya Esselborn mit Shobha Dé über den gesellschaftlichen Wandel, die sich wandelnde Rolle der Frau in Indien und über ganz Persönliches.

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