Das Erbe von 1965: Neuverortung der indonesischen Identität im Spannungsfeld zwischen Religion und Atheismus
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Abstract
Während ihrer Anhörung vor dem International People Tribunal (IPT) in Den Haag im November 2015 betonte Saskia Wieringa die Bemühungen des Orde-Baru-Regimes von Präsident Suharto, die Kommunistische Partei Indonesiens (Partai Komu- nis Indonesia, PKI) als atheistisch und damit als Bedrohung für die indonesische Identität darzustellen. Diese direkte Verbindung hatte in den ers- ten Jahren nach der Unabhängigkeit nicht bestan- den. Nicht-Gläubige waren zwar an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden, ohne aber als Bedrohung für die indonesische Nation wahrgenommen zu werden. Die These, die indonesische Identität sei nicht nur grundsätzlich theïstisch, sondern könne auch Nicht-Gläubige nicht akzeptieren, entstand als Produkt bestimmter politischer Diskurse nach 1965 und lebt in der Rechtspraxis bis heute fort.
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