Moderne Sklaverei in Malaysia
Autor/innen
Das britische Imperium verschleppte Arbeitskräfte aus China und Indien nach Malaya. Rassismus und regressive Arbeitspolitik sind bis heute präsent.
In seinem 1971 erschienenen Buch „War of the Running Dogs“ beschrieb der britische Schrift-steller Noel Barber die ehemalige britische Kolonie Malaya als „eines der schönsten Länder der Welt“. Er zeichnete das Bild eines friedlichen Zufluchtsortes, an dem „Menschen vieler Hautfar-ben und Glaubensrichtungen in Harmonie“ lebten. Voll imperialistischem Paternalismus be-zeichnete er Menschen allein aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit als „sanftmütig“, „flei-ßig“ oder „lustlos“. Das Bild von Malaysia als harmonischem Schmelztiegel hat sich in der politischen Rhetorik und im nationalen Branding lange gehalten – genauso wie die koloniale Konstruktion von Ras-senideologie: Die Klischees des ‚trägen Malaien‘, des ‚käuflichen Chinesen‘ und des ‚aggressiven Inders‘ sind ein Vermächtnis, das das Empire überdauert hat, wie der Sozialdemograph Charles Hirschman in „The Making of Race in Colonial Malaya“ anmerkt.

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.

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