Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Vietnams steiniger Weg zu einer grünen Transformation

Abstract

Ein erschöpfter Mitarbeiter des Ministerial-Verwaltungsstabs sitzt vor uns. Es ist Oktober 2016, wir sind zu Besuch beim vietnamesischen Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen in der Hauptstadt Hanoi. Die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP22, Marrakesch), bei der die Umsetzung des multilateralen Klimaschutzabkommens von Paris beraten werden soll, steht vor der Tür und die Koordination zwischen den verschiedenen Abteilungen und Ministerien ist langwierig. Einige Tage später, kurz vor Beginn des internationalen Treffens, wird Vietnam das Abkommen unterzeichnen und die Reduktion seiner Treibhausgase um acht Prozent (bis zu 25 Prozent) bis zum Jahr 2030 ankündigen. Die Umsetzung dieses Ziels wird allerdings durch Wechselwirkungen zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren beeinflusst.