Der Molukkenkonflikt
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Abstract
Den Molukkenkonflikt, der zwischen 1999 und 2004 die ostindonesische Provinz Maluku erschütterte, in all seiner Komplexität zu erfassen, ist ein äußert schwieriges Unterfangen. Nicht nur die Ereignisse in Maluku während der Auseinandersetzungen um die Jahrtausendwende unterlagen vielen verschiedenen und zumeist ineinander verwobenen Mechanismen, sondern auch der indonesische Rahmen der »critical juncture« (Bertrand 2004. S. 22) nach dem Sturz Präsident Suhartos ist sehr vielschichtig. Es ist daher ein Anliegen dieses Artikels, die facettenreichen Aspekte des Molukkenkonfliktes darzustellen, um der vereinfachenden Charakterisierung als religiösem Konflikt zwischen Christen und Muslimen entgegenzuwirken. Durch die hohe Komplexität erübrigt sich auch die Frage nach einem einzigen Schuldigen für den Konflikt. Es waren weder ›die Muslime‹ noch ›die Christen‹ noch ›Jakarta‹. Vielmehr erlangte das Zusammenspiel vieler Faktoren eine solche Dynamik, dass es zur Eskalation kam. Allerdings soll diese Erkenntnis nicht als ein Generalfreispruch für alle Beteiligten interpretiert werden: Es gab im Molukkenkonflikt Akteure, welche klare Interessen mit der herrschenden Anarchie verfolgten.
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