»Dort gibt es nichts zu sehen«: Shoppingmalls, Supermärkte und Stadtplanung in Hanoi

  • Lisa Barthelmes (Autor/in)

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Abstract

September 2011. Ein Hauch von Moderne fegt durch die Altstadt Hanois. In der Duong Thanh Straße malen Neonscheinwerfer bunte Licht kreise auf Häuserfassaden. Durch die schmalen Gassen schallt ohrenbetäubende Technomusik. Viele Anwohner und Schaulustige sind gekommen, um das Spektakel mit eigenen Augen zu sehen. Dort, wo bisher das Gebäude des Hang Da Markts stand, steht nun in pinkfarbenen Leuchtbuchstaben Hang Da Galleria. Aus einem traditionellen Markt ist innerhalb von zwei Jahren eine 17.530 Quadratmeter große, fünfstöckige Shoppingmall geworden. Das gesamte Viertel ist auf den Beinen, um an der Eröffnungsparty teilzunehmen oder zumindest einen Blick zu erhaschen auf die überdimensionalen Modeplakate und bunten Werbebanner. Statt Blumen, Obst und Gemüse sollen nun überwiegend Kleider von der Stange verkauft werden. Internationale Marken wie French Connection, Naf Naf und Birken stock werden hier ihre Geschäfte eröffnen. Eine Moderatorin im knappen Minikleid führt durch die Modenschau, die vor der Galleria unter freiem Himmel stattfindet. Models, deren Haut elfenbeinfarben gebleicht ist, präsentieren mehr oder weniger gekonnt die neuesten Kollektionen. Das alles soll die konsumfreudige Mittel- und Oberschicht Hanois in die Galleria locken und der Stadt außerdem ein modernes Image verleihen.

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Veröffentlicht
2018-12-18
Sprache
de