Die Vietnamisierung von Kambodscha

Ein neues Kolonialismus-Modell

  • Kambodschia-Solidarität e.V. (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Am 20. Februar 1984 unterzeichneten Erzlehungsminister Pen Navouth und Din Tu, Hanois Minister für Berufs- und Welterführende Bildung, in Phnom Penh einen Vertrag. Darin hieß es: "Vietnam wird Kampuchea bei der Ausarbeitung und Herstellung von Lehrmaterial für verschiedene Stufen der Schul- und Berufsausbildung unterstützen". (1) Diese Vertragsunterzeichnung blieb in der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet. Aber eine solche Entwicklung hat für Südostaslen weitreichende Bedeutung und Ist in bezug auf Vietnams Absichten in Kampuchea äußerst aufschlußreich. Wenn die Behörden eines Landes sich die Möglichkeit verschaffen, für ein Nachbarland Lehrmaterial auszuarbeiten und zu publizieren, spricht das Bände über ihren neuen Rechte. Tatsächlich schreibt die Kommunistische Partei Vietnams die Geschichte neu, damit sie von der heutigen Generation der Khmerschüler und allen, die nach ihnen kommen, so gelernt wird. Die Vietnamisierung der Erziehung in Kampuchea ist nur ein Teil des Gesamtplans von Hanoi, ein vereinigtes Indochina unter vietnamesischer Vorherrschaft zu erreichen. Dieser Artikel ist die erste gründliche Analyse eines Prozesses, der heute allgemein mit dem Begriff Vietnamisierung bezeichnet wird und der sich gegenwärtig innerhalb des Regimes von Phnom Penh vollzieht, ein Regime, das von Vietnam bereits stark bevormundet wird.

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Veröffentlicht
2018-09-17