Buchbesprechung: John G. Taylor: "Indonesia's Forgotten War. The Hidden History of East Timor"
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Abstract
Wie ungeschickt es ist, wenn Diktaturen die allgemeinen Regeln im Umgang mit den Medien mißachten, mußte die indonesische Regierung im November 1991 nach einem Massaker in der osttimoresischen Hauptstadt Dili erfahren. 16 Jahre lang hatten Menschenrechts und Solidaritätsgruppen, Flüchtlinge und Experten unverdrossen auf die indonesischen Verbrechen in Osttimor hingewiesen, hatten Berichte aus dem Land veröffentlicht, in denen von Massakern, barbarischen Foltermethoden und Exekutionen die Rede war - und die Reaktion der Medien reichte von weitverbreitetem Schweigen, das bisweilen von einem Alibi-Artikel unterbrochen wurde, bis hin zu zweifelhafter Rechtfertigung der Verbrechen. Journalisten und Journalistinnen durften die Inselhälfte nur in Ausnahmefällen selbst betreten, und andere Augenzeugenberichte werden von der schreibenden Zunft kaum akzeptiert. Somit erreichte die totale Blockade ihr Ziel: Osttimor war nie ein Thema.
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