Bevölkerungswachstum, Wirtschaftsentwicklung und Family Planning

Abstract Ausgehend von offiziellen Erklärungen zur Zweiten Entwicklungsdekade werden 1. Merkmale und Ursachen des schnellen Bevölkerungswachstums, 2. dessen Wirkungen für die Dynamisierung unterentwickelter Volkswirtschaften und 3. die Wirksamkeit von Maßnahmen des Family Planning zur Reduktion der Geburtenraten speziell in Entwicklungsländern analysiert. Dabei zeigt sich, daß der ökonomische Nutzen und geburtenbeschränkende Erfolg „demographischer Investitionen“ in Entwicklungsländern bislang nur aus Modellen abgeleitet doch nicht empirisch nachgewiesen werden konnte. Angesichts der gerade deshalb noch zu erwartenden Forschungsaktivitäten wird abschließend die besonders entwicklungsbedürftige Lage der Demographie in der Bundesrepublik geschildert. In dieser Diskussion des internationalen Schrifttums ist gleichzeitig enthalten eine Kritik der Alibi-Funktionen, die das Merkmal Übervölkerung für das Selbstverständnis der entwickelteren Industrienationen gegenüber den von ihnen abhängigen unterentwickelten Regionen erfüllt.