Chinas zweite Kulturrevolution: Die Kritik an Lin Piao und Konfuzius im Spiegel der Wandzeitungen

Abstract Seit dem Sturz Lin Piaos im September 1971 gärt es in China. Ein innenpolitischer Zickzackkurs voll überraschender Kehrtwendungen und die Instabilität der höchsten Partei-und Regierungsorgane sind Ausdruck einer tiefgehenden Krise, die sich durch den Generationswechsel in der chinesischen Führung und das ungelöste Nachfolgeproblem zunehmend verschärft. Im Brennpunkt der Auseinandersetzungen stehen Fragen, die so alt wie die Volksrepublik China sind: Ist die Revolution beendet, müssen Suchkriterien wie Effizienz, Leistling und Planmäßigkeit an die Stelle politisch und ideologisch bestimmter Werte treten, die einem zügigen Aufbau des Landes entgegenstehen? Oder muß die Revolution wietergeführt werden, weil nur sie ein Festhalten an den emanzipatorischen Zielen des Maoismus garantiert und die Voraussetzungen für den weiteren Fortschritt des Landes schafft?