Genug Nahrung für eine Milliarde Inder?
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Abstract
Jedes Jahr wartet man in Indien auf den Beginn des Monsun, der binnen weniger Wochen den Regen bringen wird und die frische Saat aufgehen läßt. Kommt er einmal nicht oder spät oder zuwenig oder zuviel, ist die Ernte gefährdet. Das letzte Mal, daß Indien von einer großen Dürre heimgesucht wurde, war 1987. Damals konnte eine Katastrophe abgewendet werden, anders als 1943, als es zur größten Hungersnot dieses Jahrhunderts, dem Great Bengal Famine (Schätzungen geben bis drei Millionen Todesopfer an), kam. Im letzten Jahrhundert hatte es in jedem Jahrzehnt ein bis zwei Hungersnöte gegeben; der Hungersnot in Orissa im Jahre 1866 soll ein Viertel, derjenigen in Bengalen 1770 ein Drittel bis die Hälfte der Bevölkerung zum Opfer gegallen sind. Kein Wunder, daß Indien zu einem Inbegriff für Hunger und Unterernährung wurde.