Entstehung und Struktur des indischen Parteiensystems seit der Unabhängigkeit

  • Jakob Rösel (Autor/in)
  • Clemens Jürgenmeyer (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Identifier (Dateien)

Abstract

Die folgende Darstellung der Entstehung und Struktur eines Parteiensystems im unabhängigen Indien1 baut auf dem vorangegangenen Beitrag und dem Modell von Seymour Lipset und Stein Rokkan (1967) auf. Obwohl dieses Modell der Parteienbildung am BeispielWesteuropas entwickelt wurde, soll es hier als eine Art Orientierungshilfe dienen, um den Prozess der Parteienbildung unter ganz anderen, postkolonialen Bedingungen nachzeichnen zu können. Auf eine ausführliche Diskussion des Modells soll bewusst verzichtet werden.2 Während der vorangegangene Beitrag den Parteienbildungs- und Demokratisierungsprozess in Indien unter kolonialer Herrschaft rekonstruiert, wird im Folgenden dieser Prozess im unabhängigen Indien seit 1947 nachgezeichnet. Das von Lipset und Rokkan vorgelegte Modell leitet die Entstehung von Parteien aus dem Prozess der Modernisierung ab, der vier spezifische Dimensionen aufweist: den Prozess territorialer Erfassung, den Prozess der Säkularisierung, den Prozess der Urbanisierung und schließlich den Prozess der Industrialisierung. Jeder dieser vier nacheinander ablaufenden Prozesse entfaltet jeweils eine spezifische Konfliktlinie (cleavage), entlang derer sich Parteien herausbilden können. Diese Konfliktlinien werden im Einzelnen bestimmt von den Gegensätzen Zentrum vs. Peripherie, Staat vs. Kirche, Stadt vs. Land sowie Kapital vs. Arbeit.

Statistiken

loading
Veröffentlicht
2017-04-04
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Indien, Parteiensystem, Politische Partei, Parteigründung, Unabhängigkeit, Postkolonialismus, Demokratisierung, Laizismus, Modernisierung, Urbanisierung, Industrialisierung, Wahl/Abstimmung, Wahlergebnis/Abstimmungsergebnis