"Unser Vertrauensmann für indische Angelegenheiten in Heidelberg"
Professor Wilhelm Salomon-Calvi, das Auswärtige Amt und die Arbeit unter indischen Studenten zur Zeit des Ersten Weltkriegs
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Abstract
Die Überwachung von ausländischen Staatsbürgern spielte für Deutschland während des Ersten Weltkriegs eine wichtige Rolle, um Informationen für Kriegszwecke zu erhalten. Ein bisher kaum bekanntes Beispiel für die Überwachung von indischen Studenten liefert der Geologe Wilhelm Salomon-Calvi. Er versuchte im Auftrag des Auswärtigen Amtes Informationen über Inder an der Ruprecht-Karls-Universität zu sammeln und an dieses weiterzugeben. Dabei baute er sich während seiner Lehrzeit ein Netzwerk auf, um möglichst viele und relevante Erkenntnisse zusammenzutragen. Salomon-Calvi führte mit einigen Kollegen auch Verhöre von besonders verdächtigen Personen außerhalb des universitären Umfelds durch. Das Ziel dieses Aufsatzes soll es sein, mit Archivmaterialien aus dem Universitäts- und dem Stadtarchiv Heidelberg eine möglichst genaue Skizzierung der Aufgaben und Tätigkeiten Salomon-Calvis in Bezug auf die Überwachung von indischen Studenten zu geben. Die Frage nach der Beschaffung der Hinweise und der Kontakt zu den Studenten, welche ihm dabei als Informanten dienten, sollen dabei besonders berücksichtigt werden. Diese Informationen sind vor allem für die Regionalgeschichte Heidelbergs von Bedeutung, weil die Arbeit des „Vertrauensmannes für indische Angelegenheiten“ das städtische Bild Heidelberg zur Zeit des Ersten Weltkriegs genauer bestimmt und somit auch ein Teil der transnationalen deutsch-indischen Geschichte ist. Letztendlich bietet das Thema des Aufsatzes interessante Erkenntnisse für verschiedene Fachbereiche, die sich mit historischen Kontexten auseinandersetzen.
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