Die Nordkoreapolitik der USA im letzten Amtsjahr der Clinton-Administration

  • Sebastian Harnisch (Autor/in)

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Abstract

Der innerkoreanische Gipfel vom Juni 2000 hat die bilaterale Konstellation zwischen Washington und Pyongyang und die gesamte Sicherheitsstruktur in Nordostasien erheblich verändert. Erstmals seit Anfang der 1990er Jahre ist es dem südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung wieder gelungen, den innerkoreanischen Dialog als gleichgewichtigen Prozess neben die US-DVRK-Verhandlungen zu rücken. Zum anderen haben eine große Zahl weiterer Staaten, darunter fast alle EU-Staaten, auf Drängen der südkoreanischen Regierung damit begonnen, diplomatische Beziehungen mit Pyongyang aufzubauen. Dadurch sind die bilateralen US-DVRK Gespräche, die seit der Nuklearkrise 1993/94 die Diplomatie auf der koreanischen Halbinsel beherrschten, in den Hintergrund gedrängt worden. Dieser Trend wird durch die neue US-Administration unter George W. Bush verstärkt, die bereits in den ersten Amtsmonaten verdeutlichte, dass sie zunächst der südkoreanischen Regierung den Vortritt bei der Öffnung des nordkoreanischen Regimes überlassen wolle. Diese (temporäre) Aussetzung des US-nordkoreanischen Verhandlungsstranges steht im Widerspruch zu dessen zentraler Bedeutung für die Fortführung des diplomatischen Öffnungsprozesses Nordkoreas. Deshalb kann eine krisenhafte Zuspitzung der sicherheitspolitischen Situation auf der koreanischen Halbinsel in den kommenden Monaten nicht ausgeschlossen werden.

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Veröffentlicht
2018-03-05
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Vereinigte Staaten, Außenpolitik einzelner Staaten, Eindämmungspolitik, Nordkorea, Militärische Bedrohungsanalyse, Internationale Beziehungen, Südkorea, Japan