Gandhi und der Anarchismus

Vom autonomen Handeln

  • Selvi Marie Pabst (Autor/in)

Abstract

Den Namen Gandhi verbinden wir mit Gewaltlosigkeit und mit der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Für viele ist er auch ein moralisches Vorbild. Weit weniger bekannt ist, dass sein Denken maßgeblich von anarchistischen Ideen beeinflusst war (vor allem von den Schriften Leo Tolstois), und dass er sich selbst als Anarchisten bezeichnete. Dabei verwies Gandhi ausdrücklich darauf, dass seine Vorstellung einer idealen Gesellschaft einem Zustand „aufgeklärter Anarchie“ entspreche. Für Gandhi bedeutete dies, dass es weder einen Staat, noch politische Macht geben würde. Das nationale Leben wäre selbstregelnd, und Repräsentanten wären überflüssig. Diese Idealvorstellung ergab sich für Gandhi unmittelbar aus dem Prinzip der Gewaltfreiheit, denn „eine auf der Grundlage vollkommener Gewaltfreiheit organisierte und geführte Gesellschaft wäre die reinste Anarchie“.

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