Dui Bondhu – Zwei Freunde
Alokeranjan Dasgupta zum 80. Geburtstag
Identifier (Artikel)
Abstract
Nach einer dreieinhalbjährigen Tätigkeit für das Goethe-Institut in Birma, dem heutigen Myanmar, nahm ich Anfang 1966 meine Arbeit als Kulturmittler im damaligen Kalkutta und heutigen Kolkata auf. Geplant waren die üblichen vier bis fünf Jahre Aufenthaltsdauer, in Wirklichkeit sollten sich die engen kulturellen und bald auch persönlichen Bande mit Indien mit Unterbrechungen bis 2001 hinziehen und mit der ehrenamtlichen Tätigkeit im Vorstand des Indien-Instituts München nach meinem Rückzug aus dem Goethe-Institut bis heute andauern. Ich eile voraus – und kehre zu jenem Tag des Jahres 1967 zurück, um zum ersten Mal Alokeranjan („Aloke“) Dasgupta im Max Müller Bhavan, der indischen Reinkarnation des Goethe-Instituts, gegenüber zu sitzen und gemeinsam die Übersetzung von Günther Eichs Hörspiel „Träume“ in Angriff zu nehmen. Der gemeinsame Nenner für das Unterfangen waren keineswegs gediegene Bengali-Kenntnisse meinerseits oder ebensolche Deutschkenntnisse seinerseits, sondern unsere tief gefühlte Betroffenheit und Bewunderung für die literarischen Albträume des Autors Eich, das unheimliche symbolische Nagen der Termiten an den Grundfesten unserer Zivilisation, angesichts einer fortschreitenden inneren Zerstörung der Welt nach dem Holocaust und dem folgenschweren Eintritt in das Atomzeitalter.
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