Heimkehr

Nationale und religiöse Identitätsdiskurse im gegenwärtigen Indien

  • Heinz Werner Wessler (Autor/in)

Abstract

Premierminister Narendra Modi gibt sich als nationalpatriotischer Macher und wirtschaftsliberaler Modernisierer mit einem gesunden Sinn für die Sprache des kleinen Mannes. Seine Partei, die Bharatiya Janata Party (BJP) steht auch neun Monate nach seiner siegreichen Wahl weiterhin voll hinter ihm, die internationale Politik hofiert ihn. Barack Obama sitzt demonstrativ zusammen mit Narendra Modi auf der Ehrentribüne bei der Feier des Verfassungstages am 26. Januar 2015. Modi, der aus einfachen Verhältnissen stammt und sich als junger Mann unter anderem als Teeverkäufer durchgeschlagen hat, kommt mit seinem Appell an Tugenden, Leistungswillen und Nationalbewusstsein bei unterschiedlichsten Schichten im Volk durchaus an. Im Hintergrund rüstet ein kämpferischer Hinduismus auf, der seine zum Teil abstrusen Ideen als nationale Anliegen darstellt. Es gibt aber auch vereinzelte Versuche von Seiten der BJP und der Regierung, auf die Minderheiten zuzugehen. Die religionspolitischen Signale, die von der Regierung Modi ausgehen, sind unterschiedlich, doch insgesamt weht den Minderheiten ein scharfer Wind ins Gesicht.

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