Im Englischen nicht zu sagen?

Kritische Anmerkungen zur Rezeption indischer Lyrik in Deutschland

  • Georg Lechner (Autor/in)

Abstract

In Deutschland haben uns vor einem halben Jahrhundert vor allem zwei Bücher zur modernen Lyrik beschäftigt: „Die Struktur der modernen Lyrik“ von Hugo Friedrich und Hans Magnus Enzensbergers „Museum der modernen Poesie“. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts erschien dann der ebenfalls wegweisende „Atlas der neuen Poesie“ von Joachim Sartorius, der sich als eine Weltkarte der heutigen Poesie verstand und Lyrik aus 36 Ländern sowie 22 Sprachen umfasste und in der Einführung festhielt: „Die Geschichte der Dichtung der letzten fünfzig Jahre ist eine spannende Geschichte des Zustroms neuer Poesien aus Afrika, Asien und Lateinamerika“. Indien war in dieser Anthologie nicht vertreten. Dabei war 1986, also ein Jahrzehnt vorher, in München bereits die Anthologie „Gelobt sei der Pfau : Indische Lyrik der Gegenwart“ erschienen, die „in der englischen Kolonialsprache geschriebene Gedichte bewusst aussparte“, da sie in der Einschätzung des Herausgebers Alokeranjan Dasgupta am Prozess der „Identitätsfindung im heutigen Indien“ nicht teilhatten.

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