Die Verselbständigung von Talibanistan

Zur Deutung des Beziehungsgeflechts zwischen Stammeskultur und Taliban-Bewegung

  • Conrad Schetter (Autor/in)

Abstract

Aufgrund der Dominanz der Taliban wird die Region, die sich von Westafghanistan bis hin nach Kaschmir erstreckt, in der Berichterstattung immer häufiger als Talibanistan bezeichnet. In diesem Artikel soll anhand der gesellschaftlichen Strukturen, die in Talibanistan herrschen, ein Beitrag zu den gegenwärtigen Debatten um failed states und um den „Krieg gegen den Terrorismus“ geleistet werden. So entwickelte sich diese Region zu einem Raum, der nicht allein das Versagen und die Abwesenheit von Staatlichkeit vorführt, sondern Anti-Staatlichkeit per se verkörpert. In Talibanistan offenbaren sich nicht allein Funktionsschwächen oder –versagen moderner Staatlichkeit, sondern ist das Handeln der Bevölkerung Ausdruck einer anti-staatlichen Grundhaltung.

Statistiken

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