Visionen, Chimären und offene Fragen – Osttimors Rohstoff-Boom

  • Henri Myrttinen (Autor/in)

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Abstract

Die Visionen zumindest sind grandios. Da, wo jetzt noch kleine Ziegenherden durch das dornige Gebüsch wandern, Krokodile im Matsch lümmeln und ein bis zwei Mal am Tag ein klapperiges Motorrad vorbei knattert, soll in Kürze eine mehrspurige Autobahn gebaut werden. Sie soll gleich drei neue Städte – Nova Suai, Nova Beaçu und Nova Betano – miteinander verbinden, die zusammen mit zwei Häfen und zwei Flughäfen entstehen sollen. Die hochtrabenden Pläne sind Teil eines geplanten Industrieclusters, das an der osttimoresischen Südküste östlich der Stadt Suai entstehen soll. Der petrochemische Komplex Tasi Mane (Südliches, beziehungsweise Männliches Meer) soll in einigen Jahren voll funktionsfähig sein und das aus der Timorsee gewonnene Erdgas für den Export weiterverarbeiten. Unter dem Meer zwischen Nord-Australien und der Insel Timor liegen mehrere Öl- und Gasfelder, von deren Ausbeutung sich Osttimors Regierung den großen Sprung nach vorn in seiner wirtschaftlichen Entwicklung erhofft.

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Veröffentlicht
2018-12-18
Sprache
de