"Offenheit" ein dunkles Kapitel

Regierungsinterne Konflikte um deutsche NVA- Schiffe führen zu Zeitschriftenverbot - Wachsender Widerstand gegen Präsident Suharto in Indonesiens Elite

  • Erika Jung (Autor/in)
  • Agus Setiawan (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Als "blutigen Montag" bezeichneten internationale Menschenrechtsorganisationen das gewaltsame Vorgehen des indonesischen Militärs gegen eine friedliche Demonstration am 27. Juni in Jakarta. Ca. 300 Künstler, Journalisten und Studenten aus verschiedenen Städten Javas hatten gegen das Verbot von drei renommierten Zeitschriften protestiert und Meinungsfreiheit gefordert. Ohne Vorwarnung attackierten indonesische Spezialeinheiten mit Schlagstöcken und Fußtritten eine Gruppe von Demonstranten sowie einige Pressephotographen. Einige Personen wurden am Kopf verletzt; der Maler Semsar Siahan mußte wegen schwerer Verletzungen an seinen Beinen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ca. 60 Personen wurden festgenommen, darunter der bekannte Lyriker und Dramatiker Rendra, der mit seiner Theatergruppe eine Dichterlesung abhielt. "Wir wollten nur protestieren", sagte er, als er von den Sicherheitskräften abgeführt wurde. Bereits am 28.6. ergingen Urteile zu Gefängnisstrafen von 3-5 Tagen. 15 Inhaftierte wurden gegen eine geringe Geldbuße wieder auf freien Fuß gesetzt.

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Veröffentlicht
2019-03-08