Interview: Es gibt keine klare politische Richtung
Mulyana W. Kusumah, Generalsekretär des Wahlbeobachtungskomitees KIPP, zur Einschätzung der Wahlunruhen
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Abstract
Die Wahlen, die am 29.Mai 1997 in Indonesien stattgefunden haben, waren stark von neuen Phänomenen gekennzeichnet. Es begann mit dem Sturz der PDI-Vorsitzenden Megawati Anfang 1996, der mit dem Angriff auf das PDI-Büro am 27. Juli 1996 sein vorläufiges Ende fand, mehrere Todesopfer forderte und großen materiellen Schaden anrichtete. Dann folgten eine Reihe von Unruhen in Situbondo, Tasikmalaya, Sang- gau/West-Kalimantan und Renggas Dengklok, die als SARA (Suku - Volksgruppe, Agama - Religion, Ras - Rasse), ethnisch-religiös motivierte Unruhen bezeichnet wurden, und ebenfalls Hunderte von Todesopfern forderten und massiven materiellen Schaden anrichteten. Zu Beginn der Wahlkampagne haben die Unruhen nicht nachgelassen, die Intensität erreichte vielmehr ihren Höhepunkt. Im Unterschied zu der vorhergegangenen Wahlkampagne haben sich die Unruhen diesmal eher gegen Machtsymbole, wie z.B. Regierungsgebäude und Dienstfahrzeuge, gerichtet; zum ersten Mal kam es auch zu Zusammenstößen zwischen der Bevölkerung und dem Militär bzw. dem Polizeiapparat. Was will die Indonesische Bevölkerung wirklich? Warum kam es zu den Unruhen und welche Rolle spielte die Demokratiebewegung, d.h. sowohl die Studentinnen und Intellektuellen als auch die Nicht-Regierungsorganisationen (NRO), während der Wahlkampagne ? Um Antworten auf diese Fragen zu finden wurde folgendes Interview mit Mulyana W. Kusumah, Kriminologe an der Universitas Indonesia und Generalsekretär des unabhängigen Wahlbeobachtungskornitees, KIPP, welches
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