Reaktionen auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und Südkoreas Außenpolitik auf Abwegen

Abstract

Der russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat neben den verheerenden Folgen vor allem für die ukrainische Bevölkerung auch zu globalen Verwerfungen geführt. Die Rivalität zwischen den Großmächten USA und China, die sich im letzten Jahrzehnt sukzessive aufgebaut hat, scheint sich durch den Ukraine-Konflikt zu einer Konfliktkonstellation zwischen den USA, der NATO, der EU und ihren Verbündeten auf der einen und Russland, China und ihren Verbündeten auf der anderen Seite zu erweitern und zu verschärfen. Südkorea gehört zu einer Reihe von Ländern, die sich in dieser Situation noch enger an den Westen binden wollen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der folgende Text damit, wie Südkorea – mit dem neuen konservativen Präsidenten Yoon Suk-yeol etwas mehr als ein Jahr im Amt – auf den Ukraine-Konflikt und die daraus resultierenden weltpolitischen Herausforderungen reagiert und was die Gründe dafür sind.