Die militärische Modernisierung der VR China

II. Teil

  • Oskar Weggel (Autor/in)

Abstract

Auf einer Reihe von Kongressen zwischen 1975 und 1979 wurden Überlegungen zur militärischen Modernisierung angestellt, die sich wahrscheinlich mit drei Fragen befasst haben, nämlich: Was braucht China? Was hat es? Was kann es sich leisten? Eine Waffengleichheit mit der Sowjetunion wenigstens im asiatischen Raum scheidet angesichts der dafür benötigten Ausgaben in Höhe von 211 Mrd. US$ (Überschlagsrechnung des Autors) und angesichts der Unmöglichkeit, in kurzer Zeit einen Rückstand von rund 20 Jahren aufzuholen, a priori aus. Selbst eine Defensivparität käme noch zu teuer (rund 70 Mrd. US$). In der Tat hat sich China für 1979 mit Ausgaben von rund 20 Mrd. Yuan begnügt. Es verbleibt den chinesischen Militärplanern also lediglich die Möglichkeit einer "Denkzettelstrategie", die mit Hilfe der vorhandenen Kräfte, aber auch durch Behebung der drei empfindlichsten Mängel (Halbblindheit, Unbeweglichkeit und Abwehrschwäche) anzustreben wäre. Mit seinem Raketen-, Nuklear- und Satellitenpotential ist China schon heute eine Macht geworden, die ein militärisch "glaubhaftes" Antwortverhalten entwickeln kann.

Die derzeit vorhandenen Lücken werden zur Zeit teilweise durch Beschaffung aus dem Ausland, überwiegend aber durch Eigenbauten gefüllt. Hierbei zeigen die Militärs Augenmaß: Sie haben eingesehen, dass ein wirtschaftlich starkes China langfristig auch militärisch besser dasteht, als ein auf Kosten der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung bis an die Zähne gerüstetes Land. Industrie-, Wissenschafts- und Militärentwicklung sollen langfristig Hand in Hand gehen.

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Veröffentlicht
2023-11-13
Sprache
German
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Volksrepublik China, Militär und Gesellschaft, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, Kriegsvorbereitungen, Militär, Aufrüstung, Modernisierung