Die Reform des chinesischen Finanzsystems: Banken und Kapitalmärkte im Wandel
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Abstract
Die Entwicklung der Finanzmärkte gilt als wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Transformation des chinesischen Wirtschaftssystems. Die im Mittelpunkt der Transformation stehende Dezentralisierung von Produktions- und Investitionsentscheidungen verändert zwangsläufig das Wesen der finanziellen Intermediation, also die Art des Ausgleichs der Finanzströme zwischen Sparern und Investoren. Notwendig werden die Schaffung neuer Instrumente und Anreize zur makroökonomischen Steuerung sowie der Aufbau neuer bzw. die Umgestaltung bestehender Finanzinstitutionen. Das Finanzsystem muß schrittweise aus seinem Stadium der Unterentwicklung herausgeführt und den Anforderungen angepaßt werden, die eine dezentrale und marktlich orientierte Wirtschaft stellt.
Die zentrale Bedeutung diversifizierter Finanzmärkte, die Investitionsmittel bereitstellen und dadurch das Wirtschaftswachstum fördern, betont auch die Weltbank. Vor dem Hintergrund erschwerter Zutrittsmöglichkeiten zu internationalen Kapitalmärkten empfahl die Weltbank den Entwicklungsländern nochmals Ende der 80er Jahre, ihren inländischen Finanzsektor stärker zu liberalisieren. Hierzu zählt die Weltbank vor allem die Beschränkung der Einflußmöglichkeiten des Staates auf den Finanzsektor hinsichtlich Kreditallokation, Bestimmung der Zinssätze und Routineentscheidungen der Finanzintermediäre.
Im vorliegenden Beitrag sollen die bisherigen Schritte zur Liberalisierung des chinesischen Finanzsystems aufgezeigt werden, wobei sich die Betrachtung auf die Reform der Banken und der Kapitalmärkte beschränkt. Diese spielen im Liberalisierungsprozeß eine Schlüsselfunktion, da sie das Verhalten sowohl der Unternehmen als auch der Haushalte und der Regierungsstellen entscheidend bestimmen können.
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