Wandel und Selbstbesinnung
In China entwickelt sich eine medizinethische Debatte
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Abstract
Freiheitliche Grundrechte, kritisches Bewußtsein und Respekt vor der Würde des menschlichen Lebens gehören nach allgemeiner Überzeugung zu den unverzichtbaren Voraussetzungen einer ethischen Debatte. Das gilt in besonderem Maße in Bereichen, die zwangsläufig in die sensibelsten persönlichen und sozialen Sphären hineinwirken, wie es in der Medizin der Fall ist. Es fällt schwer, diese ethischen Faktoren mit den gegenwärtigen Verhältnissen
in der Volksrepublik China in Verbindung zu bringen. Dennoch ist eine beträchtliche Anzahl chinesischer Wissenschaftler unverkennbar von der Wichtigkeit eines umfassenden Verständnisses der ethischen und sozialen Dimensionen der modernen Medizin (Pränatal- bzw. Gendiagnostik und -Therapie, Organtransplantation, Apparatemedizin) überzeugt und bereit, sich trotz aller politischen und materiellen Unwägbarkeiten persönlich dafür
einzusetzen. Die Erfolge und Mißerfolge dieses Engagements können Aufschluß über die tatsächlichen politischen und ethischen Handlungsspielräume in einem sich rasch wandelnden China geben.
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