Probleme der Stadtentwicklung in Indien
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Abstract
Auf den ersten Blick sehen die großen Städte Indiens so wie Städte überall auf der Welt aus: urbanes Chaos in dicht verbautem Raum. Soweit sich dies zuweilen heftiger als gewohnt in Lärm, Hektik, Überfüllung und schlechter Luft ausdrückt, erscheint es dennoch eher stadttypisch als genuin indisch. Auch die gewaltigen Mengen von Unrat, die wie Grundmoränen Straßen und Gassen durchziehen, und eine das ästhetische Empfinden von Europäern irritierende Verwahrlosung der älteren Bausubstanz lassen sich eher aus der notorischen Überanstrengung städtischer Ressourcen als aus der Unterstellung, zur indischen Mentalität gehöre eine gewisse Unordentlichkeit, erklären. Das spezifisch Indische zeigt sich hingegen in teils überwucherten, häufig aber von ausgedehnten Parkanlagen gesäumten Zeugnissen einer tausendjährigen Kultur, in bestimmten altindischen oder später von islamischen Einflüssen geprägten Elementen des Stadtgrundrisses und schließlich in der bis heute vielfach erkennbaren Separierung der weiträumigen britischen Kolonialstadt von der gedrängten Altstadt der Eingeborenen.