Indische Diaspora und kulturelle Identität
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Abstract
Indien hat eine lange Tradition von Volkswanderungen. Seine Zivilisationsgeschichte ist von Einwanderung, Eroberung und Auswanderung geprägt. 80% der indischen Bevölkerung, die sich heute als Hindus bezeichnen, stammen von der indoarischen Bevölkerungsgruppe ab. In der vorchristlichen Zeit kamen sie aus dem heutigen Iran nach Indien und wurden sesshaft. Im Jahr 785 n.Chr. erreichtne sieben Schiffe mit Zarathustra-Anhängern das indische Gujarat, wo ein Hindufürst ihnen Bleibe und religiöse Freiheit bot. Nach ihrer persischen Herkunft wurden sie Parsen genannt. Bereits im 1. Jahrhundert n.Chr. soll der Apostel Thomas die christliche Lehre nach Indien gebracht haben. Die Gemeinschaft der Thomas-Christen im südindischen Bundesstaat Kerala erinnert daran. Auch die Muslime, die heute 12% der Gesamtbevölkerung Indien ausmachen, kamen als Einwanderer und Eroberer nach Indien. Seit dem 11. Jahrhundert waren die muslimischen Nomadenvölker aus dem Iran, aus Afghanistan und Yamuna vorgedrungen. Die Moguln und die muslimischen Fürsten beherrschten und regierten von 1200 an große Teile Indiens.