Die südkoreanische Innenpolitik: Schwerpunkte und Tendenzen

  • Manfred Pohl (Autor/in)

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Abstract

Mit Ablauf des Jahres 1997 neigte sich die Amtszeit Präsident Kim Young-sams ihrem Ende zu, es blieb ihm noch die Aufgabe, im Dezember die Wahlen für seinen Nachfolger fair und ohne größere Zwischenfälle zu begleiten, um dann die Amtsgeschäfte im Februar 1998 zu übergeben. Kim Young-sam hatte seine Amtszeit mit hohen Erwartungen der koreanischen Öffentlichkeit begonnen. Anfangs beeindruckte Kim auch durch energische Reformanstrengungen, die vor allem auf Beseitigung der verbreiteten Korruption in Politik, Verwaltung und Militär zielten; hier hatte der Präsident durchaus Erfolge zu verzeichnen. Aber eine Reihe von Skandalen in den letzten Monaten seiner Amtszeit ließen diese Erfolge verblassen. Ende 1997 erschien Kim Young-sam als schwacher Präsident, dessen Nachfolger Kim Dae-jung die Regierungsgeschäfte de facto schon übernommen hatte, bevor er formell in sein Amt eingeführt wurde. Kommentare in der südkoreanischen Presse lasteten Kim Young-sam die wachsenden Wirtschaftsprobleme an, die ökonomische Krise hätte alle positiven Ergebnisse der Präsidentschaft Kims ausgelöscht, hieß es (Korea Herald/KH, 24.2.98). Die Antikorruptionskampagnen seien in erster Linie gegen alte Gegner Kims gerichtet gewesen, die Apparate in Verwaltung und Militär seien nicht gesäubert worden, sondern Kim habe nur seine Gefolgsleute auf Posten geschoben; dabei habe er sich von regionalen Gesichtspunkten leiten lassen, was zur Verschärfung der regionalen Antipathien beigetragen habe.

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Veröffentlicht
2018-02-16
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Südkorea, Innenpolitik, Wahl/Abstimmung, Staatsoberhaupt, Wahlkampf, Regierungschef