Religionen in Südasien XII: Swaminarayan-Hinduismus – regionale Reformsekte und transnationale Gemeinschaft

  • Gabriele Reifenrath (Autor/in)

Abstract

Die Religionsgemeinschaft der Swaminarayans, Anfang des 19. Jahrhunderts in Gujarat entstanden, ist im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts rasant gewachsen. Abgesehen von großen Gemeinden in Gujarat, aber auch in Delhi und Mumbai, bestehen heute zahlreiche gut florierende Diasporagemeinden in vielen Ländern Afrikas, Nordamerikas und Europas. Die Anhängerschaft besteht nach wie vor nahezu exklusiv aus Gujarati- Hindus. Swaminarayan-Hinduismus ist daher einerseits globalisiert, andererseits eine ausgesprochen regional geprägte Form des Hinduismus. Religionsgeschichtlich stehen die Swaminarayans in der Stiftungstradition von „reformierten“ krishnaitischen Bhakti- Sekten Nordindiens, die seit dem 16. Jahrhundert n. Chr. dort zu verzeichnen sind. Die Stiftergestalt, ein Brahmane mit dem Mönchsnamen Sahajanand (1781-1830), zu Beginn noch als Inkarnation Krishnas angesehen, entwickelte sich bald selbst zur höchsten Gottheit Swaminarayan. Die von ihm angestrebte Reformagenda lässt Parallelen zu Ram Mohan Roy (1770 oder 1772-1833) und dem von ihm ausgehenden Neohinduismus des 19. Jahrhunderts erkennen.

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