Die Ausbürgerung Einheimischer und die Einbürgerung von Ausländern

Der Hindu-Nationalismus und das Revival des Hindi-Kinos in den 1990er Jahren

  • Radhika Desai (Autor/in)
  • Nadja-Christina Schneider (Übersetzer/in)

Abstract

Das kommerzielle Hindi-Kino Bombays spiegelt nicht nur die indische Politik wider, sondern gestaltet sie oftmals mit: zwischen beiden besteht eine enge und reflexive Beziehung. In den 1950ern besaß das Hindi-Kino einen weitgehend entwicklungsfokussierten, proto-sozialistischen und egalitären Charakter. In den 1960ern reflektierte es die enttäuschten Hoffnungen der nationalistischen Bewegung. Die Filme der 1970er Jahre griffen soziale Themen wie Kaste, Gender und Klasse auf und brachten eine beträchtliche Anzahl von Filmen hervor, denen die Verbindung von hoher Qualität, komnierziellem Erfolg und Sozialkritik gelang. Nach der „verlorenen Dekade“ der 1980er, in der die Videorevolution die Demografie des Kinopublikums grundlegend veränderte und das Kino Bombays in einem Morast aus Unterfinanzierung, schlechter Qualität und einem Übermaß an Sex und Gewalt versank, erlebte es in den 1990ern und zu Beginn des neuen Jahrhunderts einen neuen Aufschwung. Der Kontext, in dem sich dieser vollzog, wurde durch eine Reihe wichtiger Entwicklungen bestimmt, von denen die Politik des Hindu-Nationalismus die bedeutendste darstellte. Seine enge Beziehung zum Hindi-Kino ähnelte der zur entwicklungsfixierten Politik der Kongressregierung in früheren Dekaden und spielte eine Schlüsselrolle im jüngsten Revival des Kinos.

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