Emmerich, Reinhard

Ulrich Unger, Reinhard Emmerich (Hrsg.)

Grammatik des Klassischen Chinesisch

Die vorher nur teilweise und nur unter Freunden und Schülern des Autors verbreitete Grammatik des Klassischen Chinesisch von Ulrich Unger erscheint hier nun als Ganzes. Eigentlich angelegt auf neun Bände, die etwa zwischen den Jahren 1980 und 2000 entstanden, wurde diese zur besseren Durchsuchbarkeit digital überarbeitet und zusammengefügt. Den Gegenstand, das Klassische Chinesisch, definiert Unger in der Einleitung als „die Sprache des 5. bis 3. Jahrhunderts v. Chr.“, der letzten Periode des Altchinesischen und der eigentlichen Werdezeit der chinesischen Kultur. Ungers Arbeitsweise war es, „die Kategorien der grammatisch relevanten Phänomene aus der Sprache selbst zu entwickeln“. Als bisher umfangreichste in westlicher Sprache erschienene Beschreibung der Klassischen Sprache soll die Publikation in diesem Format als Nachschlagewerk für die Fachwelt dienen, aber auch fortgeschrittenen Studierenden eine Hilfe sein und sie ein tieferes Verständnis des Klassischen Chinesisch erlangen lassen.

 

Kerstin Storm (Hrsg.), Jonas Polfuß (Hrsg.)

Rechtskultur und Gerechtigkeitssinn in China

Diskurse über Ordnung und Gesetz innerhalb und zwischen Staaten prägen bereits die frühen überlieferten Schriften aus China. Ob in der philosophischen Debatte zwischen Konfuzianismus und Legismus oder in der Diskussion und Auslegung des Strafrechts durch die höfischen Beamtengelehrten – Rechtsverständnis und Gerechtigkeitsempfinden blieben das chinesische Kaiserreich hindurch von zentraler Bedeutung. Das heutige China sorgt für Kontroversen in Hinblick auf Verbrechen, Strafrecht und Ethik, wobei im In- und Ausland insbesondere chinesische Eigenarten und ausländische Einflussnahmen kritisch diskutiert werden. Im aktuellen Gesellschaftsdiskurs Chinas stehen Fragen nach sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Vordergrund, die auch mit der Legitimität der chinesischen Regierung zusammenhängen. Der hiermit skizzierte Themenkomplex Recht und Gerechtigkeit stand im Mittelpunkt der 25. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien (DVCS), die vom 7. bis 9. November 2014 in Münster stattfand. Der dazugehörige Tagungsband vereint Beiträge von elf Autorinnen und Autoren, die sich Recht und Gerechtigkeit in China aus philologischer, philosophischer, literarischer, historischer, soziologischer, politologischer und nicht zuletzt rechtswissenschaftlicher Sicht nähern. Der Band umfasst sowohl methodisch als auch zeitlich die Bandbreite der Chinawissenschaften, indem relevante Fragestellungen von der West-Zhou-Zeit bis in die jüngste Gegenwart analysiert werden. Das Ergebnis ist ein facettenreicher Zwischenstand, der auch eine fundierte Grundlage für künftige Diskussionen liefert.

Aus technischen Gründen können minimale Unterschiede zwischen dieser digitalen Version und der Druckversion von Harrassowitz bestehen.