Zentralbankunabhängigkeit und Geldpolitik in Südkorea

  • Bernhard Seliger (Autor/in)

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Abstract

Die Geldpolitik war eines der umstrittensten Gebiete der Wirtschaftspolitik während der Finanz- und Wirtschaftskrise von 1997/98 in Südkorea. Nach dem Absturz der Währungen der südostasiatischen Länder, beginnend mit Thailand im Juli 1997, kam ab Herbst 1997 auch die südkoreanische Währung Won unter Druck. Nach dem Absturz des Wechselkurses des südkoreanischen Won auf etwa die Hälfte stand die Geldpolitik vor einer schwierigen Aufgabe (vgl. Chopra et al. 2001: 20-26). Einerseits waren die hoch verschuldeten chaebôl und ihre mittelständischen Zulieferer an niedrigen Zinsen interessiert. Andererseits war ein Großteil der Verschuldung in Auslandswährung aufgenommen worden, sodass der Absturz des Wechselkurses ein großes Problem bei der Zinsbedienung und Tilgung darstellte. Die mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) abgestimmte Politik der hohen Zinsen wurde teilweise heftig kritisiert und als Auslöser der schweren Rezession von 1998 bezeichnet. Andererseits wurde das Ziel der Zinspolitik, nämlich die Wiederherstellung des Vertrauens in den Won, erreicht, und schon Mitte 1998 lagen die Zinsen unter dem Niveau vor Krisenbeginn.

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Veröffentlicht
2018-04-17
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Südkorea, Geldpolitik/Kreditpolitik, Kreditwirtschaft, Wachstumspolitik, Zentralbank, Bank of Korea (South Korea), Bankenkontrolle, Gesetz, Inflation, Wirtschaftskrise