Das südkoreanische Gesundheitswesen: Historische Entwicklung, Leistungsfähigkeit, Herausforderungen

  • Thomas Kern (Autor/in)
  • Sang-hui Nam (Autor/in)

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Abstract

Wenn von Modernisierung die Rede ist, stehen zumeist Wirtschaft, Politik oder Wissenschaft im Mittelpunkt. Obgleich die Gesundheit in allen Industriegesellschaften ebenfalls hohe Priorität genießt, wird sie in soziologischen Gegenwartsdiagnosen oft nur in den Fußnoten erwähnt (Schimank 2002: 39). Dabei gibt es berechtigte Gründe, das Gesundheitssystem als wichtigen Impulsgeber für die Modernisierung der Gesellschaft ernst zu nehmen. Ein erster Wirkungsbereich betrifft beispielsweise die demographische Entwicklung. Die Überbevölkerung in der so genannten Dritten Welt ist zumindest teilweise ebenso auf die Verbesserung der Gesundheitsversorgung zurückzuführen wie die zunehmende Alterung in den wohlhabenden Industriegesellschaften. Die damit verbundenen Veränderungen reichen weit ins institutionelle Gefüge der Gesellschaft hinein und konfrontieren sie mit schwierigen ökologischen und sozialen Problemen. Ein zweiter Wirkungsbereich betrifft die kulturellen Folgen medizinischer Innovationen. Beispielsweise die Verbreitung empfängnisverhütender Mittel leistete einen maßgeblichen Beitrag zur Emanzipation der Frau und zur Erosion des traditionellen Familienmodells. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass von der Biotechnologie, die als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhundert gilt, ähnliche Impulse ausgehen.

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Veröffentlicht
2018-04-25
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
GIGA
Schlagworte
Südkorea, Geschichte, Gesundheitswesen, Medizinische Versorgung, Gesundheitshilfe, System sozialer Sicherung, Gesundheitspolitik, Gesundheitsschäden bei Menschen, Kosten/Aufwand