Moskau: Wiederannäherung an Pyongyang?
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Abstract
Seitdem Rußland sich 1860 in seiner heutigen Region Primorje festsetzte, wurde der koreanischen Halbinsel von Moskau eine besondere strategische Bedeutung beigemessen. Beide haben eine gemeinsame, wenn auch nur ca. 20 km lange Grenze, und immer wieder ist die Halbinsel ein Zankapfel zwischen Rußland, China, Japan und den USA gewesen. In der Blockkonfrontation des Kalten Krieges waren auch in Korea die Fronten klar gezogen. Pyongyang war ein enger, wenn auch unzuverlässiger Bündnispartner Moskaus, der zum Ärger des Kreml erfolgreich seine beiden kommunistischen Nachbarn gegeneinander ausspielte. Mit Südkorea lagen die Beziehungen auf Eis. Auch unter Gorbatschow änderte sich anfangs nur wenig an dieser Konstellation. Im Gegenteil: In den Jahren 1984 bis 1987 konnten die russisch-nordkoreanischen Beziehungen als besonders eng bezeichnet werden. Erst 1988, mit der Teilnahme der UdSSR an den Olympischen Spielen in Südkorea, der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Moskau und Seoul und dem wirtschaftlich bedingten Einbruch der russisch-nordkoreanischen Wirtschaftsbeziehungen ab 1989 wurde der Kurswechsel des Kreml unverkennbar.
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